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7. Februar 2016 um 0:34 #4821Inaktiv
Hallo
Ich möchte Euch um Erfahrungen und Tipps zur korrekten Montage des Zylinderkopfs bitten. Es geht im konkreten Fall um D50 und D100 (alt) Motoren. Die Köpfe sind revidiert und plangeschliffen.
– Buchsenüberstand? Wieviel? Habe von 0.25 bis 0.3mm gelesen?
– Dichtmasse auftragen? Wenn ja welche? Beidseitig? (Dichtungshersteller wie Reiz oder Elring raten ab, aber auf Ausstellung sind fast alle Köpfe zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet)
– Ich habe auch schon gehört, dass man eine Dichtschnur beigelegt hat. Welcher Art ist diese Dichtschur?
– Ist das Anzugsmoment das gleich wie in den originalen Hürlimann Unterlagen? Oder verlangen die modernen Dichtungen andere Werte?
– Sonstige Praxistipps?Herzlichen Dank für Eure Ratschläge
Gruss
Michael
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9. Februar 2016 um 19:05 #4836Heinrich
Willich
VerwalterHallo Michael:
Probleme mit der Kopfdichtung sind den frei stehenden Büchsen des langhubigen Hürlimann-Motors geschuldet.
Ob es „die korrekte“ Vorgehensweise gibt, kann ich auch nicht sagen. Alle wichtigen Parameter, wie Kopfdichtung, Büchsenüberstand und Drehmoment hast Du schon genannt.
Auf Empfehlung eines Hürlimann-Experten aus Hochdorf verwende ich nicht nur seine Kopfdichtungen, sondern auch die Kordel-Methode:
Einen genau passend langen Wollfaden (wie für`s Strümpfe stricken) tauche ich zunächst in eine Dichtungsmasse und lege diesen getränkten Faden dann in einem Stück einmal außen rum und (wichtig) zwischen der Wasser/Ölseite auf den Motorblock.
Dann folgt die Kopfdichtung. Dies bei Büchsenüberstand 0,2 bis 0,25. Ist mein Büchsenüberstand größer 0,25 bis 0,3 ist eine weitere Kordel auf der Kopfdichtung erforderlich, aber auch nur dann.Anzug der Kopfschrauben wie in „Motordaten“ angegeben. Sollte dennoch Wasser nach außen austreten, bitte nicht gleich verzweifeln: Einfach die Kopfschrauben bei warmem! Motor mit gleichem Drehmoment nachziehen. Hilft fast immer.
Viel Erfolg Heinrich10. Februar 2016 um 22:23 #4837InaktivHallo Heinrich
Besten Dank für Deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr.
Es ist genau so wie du sagst, dass Motoren mit dieser Bauart empfindlich gegen Undichtigkeiten sind.
Aus meiner Sicht werden diese Probleme durch die unterschiedliche Wärmeausdehnungen der Motorenbauteile und der starren Stehbolzen verursacht. Das bedeutet, dass die Vorspannung auf der Dichtung ziemlich stark schwankt, besonders beim Warmfahren. Mit höherer Literleistung nimmt das Problem natürlich stark zu, wie es leider an den Turbomoteren von Hürlimann es oft zu beobachten ist.
Eigentlich schade, dass Hürlimann die Konstruktion nie angepasst hat.Genau wegen diesen wärmebedingten Relativbewegungen zwischen Kopf und Block, bin ich der Meinung das beidseitig aufgetragene Dichtungspaste eher kontraproduktiv ist.
Der Tip mit der Schnur ist mir viel sympatischer, zumal mir mein Motoren-Instandsetzer (ein alter Hase) auch von diesem Trick erzählt hat.
Welche Dichtungspaste verwendest Du? Ich verwende häufig Loctite 5923, das ist recht dünnflüssig und trägt nicht dick auf.
Danke und Gruss
Michael
12. Februar 2016 um 1:10 #4838InaktivHallo Michael die Beschreibung oben ist recht gut ich reinige die Dichtfläche mit Bremsreiniger und verwende Silikon von INNOTEC auf beiden Seiten der Kopfdichtung.
So gibt es eine gute Verbindung.
Gruss
Ignaz13. Februar 2016 um 19:52 #4840Marcel
Rumlikon
TeilnehmerHallo für Zylinderkopfdichtungen verwende ich Hylomar das trocknet nicht aus und wurde für das hergestellt
18. April 2020 um 20:16 #15714InaktivHallo zusammen
Kann mir jemand sagen, wie die Reihenfolge zum aniehen der Kopfschrauben beim D300/D500 ist? Ich will die ZKD wechseln, und will die Schnurmethode probieren. Ich möchte Loctite 510 flächig brauchen und die Schnur darin tränken, hab das auch schon bei kleineren Benzinmotoren benutzt. Spricht da etwas dagegen? Habe übrigebd eine ZKD kupfer/Asbest(?)/Kupfer
Ich danke euch und schönes Wochenende
Grüsse Christian11. Februar 2022 um 17:27 #19805InaktivHallo zusammen
Hab Wasser im Öl beim D500, kurz nach Wechsel ZKD (paar km). Habe es so gemacht: neue ZKD Kupfer/Asbest/Kupfer, unten Schnur verlegt, unten und oben Loctite 510. Zylinder waren dicht, auch kein Öl im Wasser, nur eben Wasser im Öl.Siehe auch Bilder nach auseinandernehmen und vor Reinigung. Hab ich was offensichtlich falsch gemacht? Habe noch eine solche Kupferdichtung. Soll ich die nehmen, oder besser eine andere, welche? Weiss nicht weiter, und ist ja auch etwas mühsam und teuer zum rumprobieren. Kann mir jemand einen Tip geben? Danke euch und Grüsse
Christian11. Februar 2022 um 19:01 #19810Urs
Thun
TeilnehmerHallo Christian
Wasser im Öl muss nicht zwingend von der Zylinderkopfdichtung her kommen.
Es könnten auch die Abdichtung zwischen Zylinderrohr und Motorenblock sein.
Die Kupferfolien mit denen man den Zylinderüberstand einstellt.
Wenn sich bei der Demontage des Zylinderkopfes die Zylinderlaufbuchsen bewegen, oder der Motor durchgedreht wird ohne die Zylinder runter zu spannen, kann Schmutz zwischen die Abdichtung gelangen. Wenn dies der Fall ist kannst du den Motor zerlegen.Ich benutze zur Abdichtung eine gute Silikon-Dichtmasse (z.B.
Innotec Motordichtmasse | Easy Gasket – Schwarz (0000) 275mlGrüsse Urs
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