Korrekte Zylinderkopf Montage

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  • #4821
    Michael GrafMichael Flagge Madiswil
    Teilnehmer

    Hallo

    Ich möchte Euch um Erfahrungen und Tipps zur korrekten Montage des Zylinderkopfs bitten. Es geht im konkreten Fall um D50 und D100 (alt) Motoren. Die Köpfe sind revidiert und plangeschliffen.

    – Buchsenüberstand? Wieviel? Habe von 0.25 bis 0.3mm gelesen?
    – Dichtmasse auftragen? Wenn ja welche? Beidseitig? (Dichtungshersteller wie Reiz oder Elring raten ab, aber auf Ausstellung sind fast alle Köpfe zusätzlich mit Dichtmasse abgedichtet)
    – Ich habe auch schon gehört, dass man eine Dichtschnur beigelegt hat. Welcher Art ist diese Dichtschur?
    – Ist das Anzugsmoment das gleich wie in den originalen Hürlimann Unterlagen? Oder verlangen die modernen Dichtungen andere Werte?
    – Sonstige Praxistipps?

    Herzlichen Dank für Eure Ratschläge

    Gruss

    Michael

    #4836
    Heinrich KauertzHeinrich Flagge Willich
    Verwalter

    Hallo Michael:

    Probleme mit der Kopfdichtung sind den frei stehenden Büchsen des langhubigen Hürlimann-Motors geschuldet.

    Ob es „die korrekte“ Vorgehensweise gibt, kann ich auch nicht sagen. Alle wichtigen Parameter, wie Kopfdichtung, Büchsenüberstand und Drehmoment hast Du schon genannt.

    Auf Empfehlung eines Hürlimann-Experten aus Hochdorf verwende ich nicht nur seine Kopfdichtungen, sondern auch die Kordel-Methode:

    Einen genau passend langen Wollfaden (wie für`s Strümpfe stricken) tauche ich zunächst in eine Dichtungsmasse und lege diesen getränkten Faden dann in einem Stück einmal außen rum und (wichtig) zwischen der Wasser/Ölseite auf den Motorblock.
    Dann folgt die Kopfdichtung. Dies bei Büchsenüberstand 0,2 bis 0,25. Ist mein Büchsenüberstand größer 0,25 bis 0,3 ist eine weitere Kordel auf der Kopfdichtung erforderlich, aber auch nur dann.

    Anzug der Kopfschrauben wie in „Motordaten“ angegeben. Sollte dennoch Wasser nach außen austreten, bitte nicht gleich verzweifeln: Einfach die Kopfschrauben bei warmem! Motor mit gleichem Drehmoment nachziehen. Hilft fast immer.
    Viel Erfolg Heinrich

    #4837
    Michael GrafMichael Flagge Madiswil
    Teilnehmer

    Hallo Heinrich

    Besten Dank für Deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr.

    Es ist genau so wie du sagst, dass Motoren mit dieser Bauart empfindlich gegen Undichtigkeiten sind.
    Aus meiner Sicht werden diese Probleme durch die unterschiedliche Wärmeausdehnungen der Motorenbauteile und der starren Stehbolzen verursacht. Das bedeutet, dass die Vorspannung auf der Dichtung ziemlich stark schwankt, besonders beim Warmfahren. Mit höherer Literleistung nimmt das Problem natürlich stark zu, wie es leider an den Turbomoteren von Hürlimann es oft zu beobachten ist.
    Eigentlich schade, dass Hürlimann die Konstruktion nie angepasst hat.

    Genau wegen diesen wärmebedingten Relativbewegungen zwischen Kopf und Block, bin ich der Meinung das beidseitig aufgetragene Dichtungspaste eher kontraproduktiv ist.

    Der Tip mit der Schnur ist mir viel sympatischer, zumal mir mein Motoren-Instandsetzer (ein alter Hase) auch von diesem Trick erzählt hat.

    Welche Dichtungspaste verwendest Du? Ich verwende häufig Loctite 5923, das ist recht dünnflüssig und trägt nicht dick auf.

    Danke und Gruss

    Michael

    #4838
    Inaktiv

    Hallo Michael die Beschreibung oben ist recht gut ich reinige die Dichtfläche mit Bremsreiniger und verwende Silikon von INNOTEC auf beiden Seiten der Kopfdichtung.
    So gibt es eine gute Verbindung.
    Gruss
    Ignaz

    #4840
    Marcel StähliMarcel Flagge Rumlikon
    Teilnehmer

    Hallo für Zylinderkopfdichtungen verwende ich Hylomar das trocknet nicht aus und wurde für das hergestellt

    #15714
    Inaktiv

    Hallo zusammen
    Kann mir jemand sagen, wie die Reihenfolge zum aniehen der Kopfschrauben beim D300/D500 ist? Ich will die ZKD wechseln, und will die Schnurmethode probieren. Ich möchte Loctite 510 flächig brauchen und die Schnur darin tränken, hab das auch schon bei kleineren Benzinmotoren benutzt. Spricht da etwas dagegen? Habe übrigebd eine ZKD kupfer/Asbest(?)/Kupfer
    Ich danke euch und schönes Wochenende
    Grüsse Christian

    #19805
    Inaktiv

    Hallo zusammen
    Hab Wasser im Öl beim D500, kurz nach Wechsel ZKD (paar km). Habe es so gemacht: neue ZKD Kupfer/Asbest/Kupfer, unten Schnur verlegt, unten und oben Loctite 510. Zylinder waren dicht, auch kein Öl im Wasser, nur eben Wasser im Öl.Siehe auch Bilder nach auseinandernehmen und vor Reinigung. Hab ich was offensichtlich falsch gemacht? Habe noch eine solche Kupferdichtung. Soll ich die nehmen, oder besser eine andere, welche? Weiss nicht weiter, und ist ja auch etwas mühsam und teuer zum rumprobieren. Kann mir jemand einen Tip geben? Danke euch und Grüsse
    Christian

    #19810
    Urs SchützUrs Flagge Thun
    Teilnehmer

    Hallo Christian

    Wasser im Öl muss nicht zwingend von der Zylinderkopfdichtung her kommen.

    Es könnten auch die Abdichtung zwischen Zylinderrohr und Motorenblock sein.
    Die Kupferfolien mit denen man den Zylinderüberstand einstellt.
    Wenn sich bei der Demontage des Zylinderkopfes die Zylinderlaufbuchsen bewegen, oder der Motor durchgedreht wird ohne die Zylinder runter zu spannen, kann Schmutz zwischen die Abdichtung gelangen. Wenn dies der Fall ist kannst du den Motor zerlegen.

    Ich benutze zur Abdichtung eine gute Silikon-Dichtmasse (z.B.
    Innotec Motordichtmasse | Easy Gasket – Schwarz (0000) 275ml

    Grüsse Urs

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