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Liebe Hürlimann-Freunde,
Wie schon in „Obstgartenfund“-Thread beschrieben wartet da ja noch eine Herausforderung auf mich: Ein 4T18 – Chassis Nr.535 – Jahrgang 1931.
Noch eine Besonderheit: Nach einigen Recherchen ist es belegt, dass dieser 4T18 seinerzeit Ariste Liengme bei der Firma Zürcher als Versuchstraktor für den Betrieb als Benzin- und Petroleum-Traktor diente – gut zu erkennen an dem Doppeltank und am geänderten Ansaug-Trakt mit „Vorheizungskammer“.
Die Ausgangssituation: Motor fest, Räder umgebaut auf Luftbereifung. Ansonsten halbwegs komplett und ohne Frostriss.
Zunächst ging es erst mal ans behutsame Zerlegen des Motors – mit viel WD40.
Noch brauchbare Eisenräder zu finden, ist praktisch unmöglich. Deshalb: Selber machen.
Die Ausgangssituation: Eisenräder gab es für die Modelle 1K8, 1K10, 4T18 und 4T35. Der 4T35 wurde sowohl mit den normalen (12 Stollen/Rad), als auch mit den großen (14 Stollen/Rad) Eisenrädern und als Sonderwunsch erstmals auch mit Luftbereifung angeboten.
Das Standardeisenrad hat folgende Dimension: Durchmesser 880mm – Breite 300mm – Streben 70x6mm – gebogener Innenwinkel 40x40mm – 10er Nieten zur Befestigung.
Vom alten Rad wird praktisch nur der Konus verwendet. Im Handel erhältlich sind Rohre mit AD=907mm. Der gebogene Innenwinkel stellt man heute sinnvollerweise aus zwei Teilen her: Einem passenden Innenring und einem gewalzten Flacheisen.Folgende Teile wurden nach Konstruktionszeichnung gelasert: 4mal Innenring inklusiv der Bohrlöcher für die Nieten. 28mal Streben mit Bohrlöchern und gewinkelt. Wichtig: Alle Teile müssen exakt gleich sein und deshalb lasern lassen.
Arbeitsgang: Zunächst jeweils die sieben Streben auf die Innenringe nieten (Rundkopfniete 10×16). Dann gewalztes Flacheisen innen im Rohr auf exakte Höhe punkten. Die beiden Innenringe nun jeweils rechts und links einlegen, ausrichten und provisorisch fixieren.
Nun kommt die Hochzeit: Am Scheißtisch die vorbereitete Nabe mit den Rohren zueinander ausrichten: Vorsichtig einzelne Schweißpunkte setzten und ständig die Maße kontrollieren. Dann alle Teile endgültig miteinander verschweißen.
Nun warte ich noch auf die Gummistollen …
Herzl. Grüße
Heinrichnoch Bilder
Hallo Heinrich,
Perfekte Arbeit welche ihr da gemacht habt, ich staune immer wieder wie schnell das bei euch geht.
Solche Räder werden hier in der CH in grossen Mengen gesucht.
Wirst du den 4T18 in Patina lassen oder spritzen?Grüsse Reto
Hallo Reto,
Patina ist schön, macht hier aber kein Sinn; Es müssen zuviele Teile erneurt bzw repariert werden.
Zur Info: So schnell sind wir dann doch nicht, mit dem 4T18 haben wir bereits im Frühjahr begonnen.
Heute mal Bilder von den revidierten Motorteilen: Von den drei Hauptlagern war das mittlere ausgelaufen und musste deshalb komplett neu hergestellt werden. Der Zylinderblock wurde ausgebohrt und mit neuen 70er Slippbüchsen versehen. Ansonsten das Übliche: Überarbeiten der Kolben, Kolbenbolzen, Pleuel (neu bohren).
Das Besondere bei diesem Motor ist das mittler Hauptlager mit großem, runden Lagerträger: Die Kurbelwelle kann nur nach hinten ausgebaut werden.
noch Bilder
weiter geht`s:
Chassis, Frontmaske und Motor getrennt gesandtstrahlt, lackiert und wieder zusammengebaut.Der Kühler brauchte ein neues Waben-Netz, der Zündmagnet eine neue Spule sowie Lager, Kondensator und einen neuen Kontakt.
Der Vergaser war nicht mehr zu retten, da sich das Unterteil (eine Zinklegierung) im Laufe der letzten 40? Jahre Standzeit witterungsbedingt aufgelösst hatte.
Ersatz gab es aus der französischen Automobil-Szene, da der verwendete Zenith Vergaser in den 30er Jahren auch bei Citröen und Renault verbaut war.
einige Bilder..
Viele Grüße
HeinrichHallo Heinrich, ich bin im Besitz eines 4T18.Diesen werde ich über den Winter restaurieren, leider hat Er Pneuräder. Deshalb meine Frage,wäre es möglich,dass Du für mich solche Gitterräder herstellen könntest. Gruss Herbert
Willich
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