Hürlimann D400

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  • #4613

    Hallo zusammen,

    Ich bin auf der Suche nach Informationen zu einem Hürlimann D400 mit der Chassis-Nr. 4478 (Motor Nr. 3453). An wen wurde er ursprünglich ausgeliefert?

    Grüsse aus der Ostschweiz
    Adrian

    #4800
    Heinrich KauertzHeinrich Flagge Willich
    Verwalter

    Hallo Adrian,

    Hans hat mir zum Thema D400 einige Dokumente geschickt:

    Dein D400 wurde 1947 wie auch insgesamt 135 Stück D400 nach Frankreich zu einer Regierungsstelle in Paris geliefert, die diese Traktoren in ganz Frankreich verteilt hat.

    Das Exportgeschäft wurde seinerzeit durch Robert De Biasio (auf den Bildern erkennbar) vermittelt. Er hatte bereits 1946 ca 60 Stück 4DT70 in der Exportversion (mit Halbkabine und Seilwinde) nach Frankreich vermittelt.

    In einem Zeitungsartikel wird diese Geschichte beschrieben. Das obere Bild dürfte ein 4DT70-Export sein, weiter unten ein D400.

    Bin selber der französischen Sprache nicht mächtig und würde mich freuen, wenn jemand den Text kurzgefasst in deutsch wieder geben könnte.
    Ein Foto von Deinem D400 würde uns hier alle sehr erfreuen.

    Herzlich Gruss und Danke an Hans
    Heinrich

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    #4805
    Denis Jordan
    Inaktiv

    bonjour messieurs

    Mon père avons deux D400 et nous somme pas sure de l’année de fabrication
    Châssis 4435 Moteur 3410
    Châssis 4457 Moteur 3432
    si la liste existe avec les numérotations plus ancien cela nous intéresse,
    d’avance merci
    Meilleurs Salutations

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    #4809

    Hallo Heinrich.
    Weiter unten findest du eine Übersetzung von dem Zeitungsartikel von heute Morgen.
    Die Internetseite ist Spitze, weiter so.
    Grüsse aus Luxemburg

    Carlo

    Hürlimann D400

    1. Bild

    In den 50iger Jahren waren die französischen Forstbetriebe rar (und sogar auch die landwirtschaftlichen Betriebe), die mit Hürlimann Traktoren ausgerüstet waren. Gebaut in der Schweiz, wurden diese mit Sorgfalt fertig gestellt, waren aber teuer und die Marke fügte über kein Vertriebs- und Wartungsnetz in Frankreich. Jedoch kaufte der Vater von Marcel Pasturel aus Saint-Lo (Département Manche in der Normandie) 1946 einen neuen Traktor um in seinem Sägewerk in Airel zu nutzen. Es handelt sich um ein Modell von 35 PS, ausgestattet mit einem Dieselmotor mit direkter Einspritzung Lizenz Saurer. Er steht hier vor seinem Traktor mit seinen Kindern. Marcel, sein Sohn, dem wir dieses Foto verdanken, fuhr dieses Gefährt während Jahren. Eingeführt in 1942, wurden die Zulassungen KH9 für landwirtschaftliche Traktoren und Anhänger aus dem Departement Manche reserviert.

    2. Bild
    1955 wiederholte unser Mann dies mit diesen Modell von 55 PS, auch ausgestattet mit einem Dieselmotor mit direkter Einspritzung Lizenz Saurer. Die Halbkabine, mit der er ausgestattet ist, ist eine Seltenheit auf französischen Traktoren. Hier handelt es sich um einen Gebrauchttraktor.

    Unter dem 2. Bild
    Wie kam der Hürlimann Traktor nach Frankreich?
    Im Mai 1945, Befreiung von Frankreich, in ganz Europa wurden die Traktorfabriken durch den Krieg zerbombt. Grossbritannien baute zusammen mit den USA Lastwagen für die Armee. Nur die Schweiz, neutral während des Krieges, baute Diesel-Traktoren für Zivilpersonen. Die provisorische Regierung unter General De Gaulle kaufte eine gewisse Anzahl an Hürlimann Traktoren um den französischen Anbau wieder zu beleben. Nach Aussagen von meinem Vater wurden die ersten in ganz Frankreich verteilt, ein Traktor pro Departement, im Ganzen 52 Departements, 52 Traktoren. Mein Vater, der im Departement Manche in der Normandie lebte, wurde von der Präfektur informiert, dass der Landwirt kein Geld hatte um den Traktor zu bezahlen. Mein Vater bot sich an um ihn zu kaufen obwohl er einen Forstbetrieb hatte. Der Traktor kam ganz neu 1946 an, eine Revolution in technischer Hinsicht weil während dieser Zeit all dieses Material mit Benzin lief oder es war amerikanisches Material. Nach den Erinnerungen von meinem Bruder, war der Traktor ein Alleskönner, Abtransport im Wald, Ziehen von Anhängern, um alles zu erledigen in einem Sägewerk, Zerdrücken von Äpfel mit Hilfe der Seitenriemenscheibe um Most zu herzustellen. Der Traktor war zu dieser Zeit der König der Traktoren, es war die Zeit der Zugpferde, der Traktoren mit Höllenlärm und ohne Kabine aber die Forsttraktoren Latil + Agrip + Unimog nahmen ihren Platz ein. Der 2. Traktor wurde 1955 gekauft, diente 15 Jahren und wurde 1970 weiterverkauft und in 2005 fand ich ihn in einem Sägewerk wieder, noch immer derselbe Inhaber (80 Jahre alt) der den Traktor während 10 Jahren nutzte und seitdem in der einer Garage steht.

    #4811
    Hans HürlimannHans Flagge Wil
    Teilnehmer

    Lieber Carlo
    Vielen herzlichen Dank, dass du uns diese perfekte Uebersetzung geliefert hast.
    Der Artikel wird unseren Oldi-Freunden mit Sicherheit viel Freude bereiten.
    Liebe Grüsse aus Wil
    Hans

    #4812
    Hans HürlimannHans Flagge Wil
    Teilnehmer

    Hallo Denis
    Die beiden D 400 mit Chassis Nummer 4435 und 4457
    wurden beide am 15. Februar 1947 nach Frankreich ausgeliefert.
    Geordert wurden die Traktoren durch die Französische Regierung.
    Mit Gruss
    Hans

    #4813

    Hallo Heinrich,

    Vielen Dank für deine interessanten Informationen. Ich finde es super, wie hier Informationen beschafft und auch geteilt werden. Vielen Dank an dieser Stelle auch an Hans!

    Ich würde mich freuen, wenn noch weitere Informationen jeglicher Art zum Typ D400 in Erfahrung gebracht werden könnten (Bilder, Berichte, etc). Speziell natürlich auch über den Export und den Einsatz in Frankreich.

    Nachfolgend habe ich noch Bilder von meinem D400 beigefügt.

    Grüsse aus der Ostschweiz
    Adrian

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    #11968
    Karl KroherKarl Flagge Parkstein
    Teilnehmer

    Hallo Adrian,

    ich habe hier bereits einmal über meinen D400, Nr.4409, berichtet. Leider hatte ich beruflich wenig Zeit, komme aber jetzt langsam dazu, etwas zu restaurieren.

    Wir haben letzte Woche die Räder hinten abgebaut, Reifen erneuert und neue Bremsbeläge aufvulkanisieren lassen. Meiner hat mechanische Bremsen auf die Hinterräder, war also wahrscheinlich ein Frankreich-Export. Die Bremskonstruktion mit dem Bügel unter dem Getriebe durch auf das linke Rad ist durchaus abenteuerlich, hat aber scheinbar funktioniert….
    Wir haben alles gängig gemacht und die Bremsen arbeiten wieder gut.

    Meiner D400 hatte eine selbst gebauste Zapfwelle: Die hintere Welle
    des des Seitenantriebs wurde verlängert und ein Lagerbock am Zugmaul angebracht.
    KDas haben wir entfernt, aber natürlich aufgehoben. Beide Wellen des Antriebs waren ziemlich undicht. Wir haben Kappen gefertigt und aufgesetzt. Im Bedarfsfall setzen wir Simmerringe ein.

    Meine Frage an Dich: wie weit bist Du mit der Sanierung des Motors? Woher kannst Du Dichtungen wie Kopfdichtung beziehen? Unser Motor schwitz ziemlich und wir werden da einiges machen müssen.

    Noch eine Frage: Willst Du ihn farblich etwas aufhübschen? Ich bin sehr im Zweifel, weil ich meinen so richtig urig finde.

    Schöne Grüße

    arl

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