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Hallo Hürlimann-Freunde
Letzten Winter befasste ich mich mit dem Getriebe und der Bremsanlage vom Hürlimann D100. Der Traktor hatte an praktisch jeder Dichtfläche vom Getriebegehäuse erheblichen Oelverlust, somit liess auch die Wirkung der Bremsanlage zu wünschen übrig. Mir ist ein Rätsel, wie der Hürlimann die letzte MFK so bestehen konnte.
Bei der Demontage des Lenkstockgehäuses/Getriebedeckel ist mir auf den ersten Blick nicht viel negatives aufgefallen. Doch bei der weiteren Zerlegung bemerkte ich zum Teil erhebliche Korrosion an den Wälzlagern. Somit habe ich auch dieses Hürlimann-Getriebe komplett zerlegt und bin dabei auf weitere Mängel gestossen. Die Getriebe-Eingangswelle war wiederum wie beim letzten Projekt an der Kupplungsverzahnung stark eingelaufen und von der Verzahnung an der Kupplunsscheibe war nur noch ein Hauch übrig. Auch das Profil an der Zapfwelle hat durch den dauerhaften Betrieb einer Plughebevorrichtung sehr gelitten. Das Zahnrad auf der Vorgelegewelle wo der 2. Gang und die Zapfwelle antreibt, wies einen fast komplett abgebrochenen Zahn auf.
Somit ersetzte ich alle drei Wellen und die Kupplungsscheibe, welche ich anderen Schlachttraktoren entnahm. Auch praktisch alle Lager ersetzte ich durch Neue. Das doppelte Kegelrollenlager fand sich aber bei keinem Lagerhersteller mehr. Ich fand bei Timken ein einfaches, zölliges Lager, das durch Nachbearbeiten vom Getriebegehäuse und Schneckenwelle paarweise montiert hätte werden können. Ich habe mich aber dann entschieden ein intaktes, occasion Lager aus einem Schlachtgetriebe zu verbauen.
Auch ein grosser Teil der Bremsanlage entnahm ich einer Hinterachse von einem anderen D100 mit sehr viel weniger Verschleiss. Die Bremsbacken liess ich wiederum auf Übermass belegen um sie anschliessend am Traktor mit Hilfe des Bremsprofessors auf das erforderliche Mass abzudrehen.
Fortsetzung folgt…
Gruss Daniel