Antwort auf: Restauration Hürlimann 4DT70

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Hallo Hürlimann-Freunde

Als erster Schritt bei der Getriebe Reparatur reinigte ich wiederum alle Bauteile. Ich vermute mal, mein 4DT70 wurde früher mal oft mit der Motoregge betrieben, einige Bauteile am Seitenantrieb lassen darauf schliessen. Die Schaltwelle am Seitenantrieb war auch dementsprechend eingelaufen. Die Welle wurde von mir aufgeschweisst, überdreht und hierbei wie bei den neueren Hürlimann Traktoren mit O-Ring Nuten versehen. Ein Mitarbeiter von mir fertigte eine neue Welle für den Rückwärtsgang, die anschliessen extern gehärtet und geschliffen wurde. Auch die Zahnräder stattete ich mit neuen Bronzebüchsen aus.
Die Hinterachswellen, das komplette Differenzial, Schaltmuffe der Hinterachssperre, das nicht mehr erhältliche Doppelkegelrollenlager das hinten auf der Schnecke sitzt und einige Kleinteile entnahm ich einem D250 Getriebe, dass mir der Vorbesitzer freundlicherweise überlassen hat.
Alle anderen Wälzlager im Getriebe wurden von mir durch neue ersetzt. Für die Differenzialsperre fertigte ich eine neue Schaltwelle, so das jetzt die Stellung von Muffe und Schalthebel übereinstimmen.
Auch die Verzahnung der Getriebe-Eingangswelle wollte ich nicht in diesem Zustand belassen. Die Eingangswelle vom 4DT70 ist ca. 30mm länger als diejenige vom D300/D500. Die Suche nach einer brauchbaren Occasionswelle habe ich relativ schnell aufgegebn. Ich fragte daher verschiedene Firmen, auch im benachbarten Ausland an um eine mögliche Reparatur auszuführen, fand aber keine Hilfe. Eine kleine Firma im Kt. Aargau hat mir dann angeboten eine neue Eingangswelle herzustellen. Wir konnten uns vorab auf die Kosten für die Fertigung der Welle einigen und so erhielt mein 4DT70 eine neue Getriebe-Eingangswelle. Die Konusse in den Felgen hat dann auch diese Firma repariert.
Dieser Hürlimann wurde wohl früher mal auf die normale Pedal-Anordnung umgebaut, wie sie bei manchen D250/D300 ab Werk üblich war. Ich habe die Pedale so belassen, ist ja auch praktischer zum fahren. Die Kupplungswelle war auch etwas eingelaufen. Ich ersetzte sie durch eine neue, etwas längere Welle um eine Spiralfeder montieren zu können, wie sie bei den Hürlimann Traktoren ab ca.1950 verbaut wurde.
Die Getrieberevision hat mich auch dazu bewogen den Traktor etwas schneller zu machen. Die nötigen Zahnräder dazu hat mir ein Sammlerkollege in der Ostschweiz organisiert.
Damit der Traktor auch ordentlich bremst, wurde von mir an div. Stellen am Bremsgestänge augeschweisst und wieder abgedreht/abgeschliffen damit die ganze Mechanik auch wieder relativ spielfrei läuft. Der Bügel, der die Bremskraft von der rechten auf die linke Seite unter dem Getriebe durch überträgt, wurde von meinem Bruder wieder in die richtige Form gebracht. Das Klemmstück, dass auf der linken Bremswelle sitzt war im bereich der Keilnut gerissen. Ich fertigte selber en neues, etwas massiveres Klemmstück neu an. Die Bremsbacken liess ich bei der Firma Technomag neu belegen auf Übermass. Der Bremsbelag wurde anschliessen am Traktor von mir mit Hilfe des “Bremsprofessors” auf das richtige Mass abgedreht.
Das übermässige Spel des Getriebeganghebels wurde von mir durch aufschweissen an der Schaltkonsole und ersetzen der unteren Hälfte des Ganghebels beseitigt. Zum Schluss der Getrieberevision fertigte ich auch ein neues, passgenaueres Abschlussblech das zwischen Motor und Schwungrad sitzt neu an.

Fortsetzung folgt…

Gruss Daniel

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